Unsere Gäste am Abend der Stammesgründung
Als in der Nachkriegszeit in der Großen Kreisstadt Bretten der einzige Pfadfinderstamm seinen „Geist“ aufgab schrieb man das Jahr 1972. Seither hat es wohl einige kleine Sippenbildungen gegeben aber nie mehr einen Stamm. Dabei wurde bereits im Jahre 1912 von einer handvoll begeisterten Jugendlichen in Bretten eine Pfadfindertruppe gegründet, welche bis zum Ersten Weltkrieg rasch anwuchs. Aber man sollte nie die Hoffnung aufgeben. Denn für ein Wunder ist es nie zu spät.
Das Wunder geschah am Samstag, den 23. Mai 2009, genau gegen 10.45 Uhr, denn da wurde die Siedlung Bretten zum Pfadfinderstamm erhoben und zwar in einer relativen kurzen Zeit. Nämlich das ganze begann im Frühjahr 2007 mit dem Beschluss des kath. Pfarrgemeinderates jemand zu suchen, der bereit war eine Pfadfindergruppe zu gründen. Welch ein Glück das just zu dieser Zeit gerade Erik Böttcher, ein altgedienter BdPler, es beruflich nach Bretten verschlagen hatte und nach dem Motto „Einmal Pfadfinder – Immer Pfadfinder“ gründete er eine Siedlung der DPSG. Einen Mitstreiter fand er in Hans Schmitt der in Bretten von der Stadt aus ehrenamtlich in der Jugendarbeit tätig ist und auch seit einiger Zeit überlegte ob er eine pfadfinderische ausgerichtete Jugendgruppe gründen sollte. Hinzu stieß Tatjana Beisel und Rüdiger Staud, der gleichfalls viele Jahre Pfadfinder war.
Tatjana und Rüdiger leiten die Wölflingsgruppe, Erik und Hans die Jungpfadfinder und Pfadfindergruppe. Die Siedlung wuchs auf knapp vierzig Kinder und Jugendliche an mit vielen Aktivitäten, so dass die Voraussetzung zur Gründung eines Stammes gegeben war.
Somit begannen bereits am Dienstag, den 19.05.09, die Vorbereitungen zur Stammesgründung. Noch vor Beginn des Lagers trafen sich einige Jungpfadfinder und Pfadfinder gemeinsam mit ihren Leitern um die Festjurte aufzubauen. Einige übernachteten sogar auf dem Lagerplatz und fuhren mit Rad und Bus direkt vom Zeltlager in die Schule. Am Mittwoch begann das eigentliche Stammesgründungslager. Die Wölflinge bauten ihre Jurte und die Sippen ihre einzelnen Kohten auf. Der Donnerstag war Workshop-Tag: Es wurde ein Turm gebaut, Jurtenschmuck gemalt, fleißig an der Jurtenburg weitergebaut und Fotowände gestaltet. Am Freitag unternahmen die Jupfis und Pfadis eine Test-Fahrradtour in die Gegend, um für die große Radltour (Basel -> Bretten) gewappnet zu sein. Die Wölflinge blieben auf dem Lagerplatz, lernten das Entzünden eines Lagerfeuers und unternahmen einige Spiele mit ihren Wölflingsleitern. Den Samstag fieberten die Mädchen und Jungs mit großer Spannung entgegen, da ab 10:00 Uhr in der ersten Stammesversammlung durch die Bruchsaler StaVos und die Bezirksleitung unsere Siedlung zum Stamm ASKOLA erhoben wurde. In den Stammesvorstand wurden Erik und Tatjana als Stammesvorsitzende und Pfr. Baader als Kurat gewählt. Andreas Roseboom wurde vom Vorstand nach eine Votierung durch die Stammesversammlung zum Kassier ernannt.
Gegen 15.00 Uhr ging es dann richtig los. Da kamen die Eltern, Großeltern, Freunde, die Altpfadfinder von den 50 Jahren, eingeladene Kindern mit ihren Eltern und halt alle die mal so ein richtiges Pfadfinderlager besichtigten wollten. Am Schluss dürfte es mit Kind und Kegel so um die zweihundert Leute gewesen sein, sodass beim anschließenden Gründungsgottesdienst durch unseren Kuraten und Stadtpfarrer Herr Baader die Festjurte aus allen Nähten platzte. Und während dem Gottesdienst trat auch zum ersten Mal unsere Pfadfinderband auf, welche mit ihren musikalischen Beitrag sogleich gut ankamen. Hier bekamen wir offiziell von der Bezirsleitung das Stammesbanner übergeben. Die Bannerspitze wurde eigens für den Stamm Askola gefertigt und ziert den Stammesnamen und das Gründungsdatum (23.05.2009).
Auf dem Gelände herrschte reger Betrieb bei Kaffee und Kuchen und später bei Steak und einem Salatbuffet. Natürlich hatten die Kinder auch ihren Spaß mit einer Hüpfburg, eine Rollenrutsche und einer Kegelbahn. Und da das Wetter auch mitspielte war es ein toller Nachmittag und viele blieben später noch in der Lagerfeuerrunde sitzen. Und gerade wir vier Leiter sahen in der Stammesgründung eine Bestätigung unserer Arbeit, bei der natürlich viele Eltern und Menschen aus dem Freundeskreis halfen.
Und als ich mich zum Schluss mit einigen aus meiner Pfadfindergruppe unterhielt und die mir ernsthaft versicherten, dass sie sich ihr Leben ohne ihren Pfadfinderstamm nicht mehr vorstellen könnten wusste ich endgültig, dass sich unserer Einsatz gelohnt hat und noch weiter lohnen wird! (Hans Schmitt, Leiter der Pfadfinderstufe)
Einige Impressionen unseres Stammesgründungslagers findet man in der Fotogalerie.
Übrigens: Die nächste Stammesaktion wird die Teilnahme an der Fronleichnamsprozession sein. Wir treffen uns am Donnerstag, den 11. Juni um 09:00 Uhr vor der St. Laurentius-Kirche. Die nächste Truppaktion für Jungpfadfinder und Pfadfinder ist bereits an diesem Donnerstag. Wer Lust hat ist zum Pfadi-Sport ab 18:30 Uhr in der MGB-Turnhalle eingeladen. Die Leiterrrunde wünscht Euch allen schöne Pfingstferien … wir sehen uns spätestens in den Gruppenstunden nach den Ferien 😉