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Wie umschreibt man ein gelungenes Pfadi-Wochenende? Als fantastisch? Als großartig? Mmmh … schwierig. Auf jeden Fall benötigt man mehrere Superlativen, um das Jahrestreffen des Untermerzbacher Kreises zu umschreiben, an dem – in diesem Jahr – Zeus, Kelly und Erik teilnahmen…
Was ist der Untermerzbacher Kreis?? Einmal im Jahr – am Palmsonntagwochenende – treffen sich Pfadfinderleiterinnen und -leiter aus zahlreichen Bünden, um sich auszutauschen und in Workshops und Vorträgen sich fortzubilden. Außerdem gibt es wahnsinnig tolles Essen und eine stimmgewaltige überbündische Singerunde am Samstag Abend.
Über einhundert Menschen aus zig Bünden fanden sich Freitag Abends auf der Burg Balduinstein ein – in der Pinte konnte man erste Kontakte knüpfen – im Gegensatz zu anderen größeren überbündischen Veranstaltungen ging das einfach und unkomliziert: Einige Anregungen für die eigene Gruppenarbeit konnten wir so mitnehmen und hatten vor allem unseren Spaß!
Nach einem Kennenlernspiel am Samstag Morgen standen die ersten Vorträge auf dem Programm: Nach einem Vortrag über die Pfadfindergeschichte konnte man in einem Vortrag über das „Ultraleichtwandern“ einiges über die Gewichtsreduktion des eigenen Rucksacks erfahren: Mit einem 5kg Rucksack mehrere Wochen auf Fahrt? Es ist möglich.
Workshops wie das Erlernen des Akkordeonspielens, den Bau eines eigenen Spirituskochers aus Dosenmüll, den Bau von Devilsticks und Geocaching ermöglichten es uns Dinge nicht nur theoretisch zu lernen, sondern entsprechende Fertigkeiten einzüben. So manche Workshopidee für unser Stammeszeltlager werden wir auf jeden Fall mitnehmen…
Auch der Vortrag über das „Tarnen“ beeindruckte uns – vielleicht auch eine Idee für die Gruppenstunde.
Ein Dank an das UMK-Vorbereitungsteam!! Im nächsten Jahr sind die Brettener Pfadis wieder dabei…


Am 19.06 trafen wir uns um 17:00 Uhr am Brettener Bahnhof und es ging nach kurzem Abschied der Eltern endlich los. Nach einer lustigen vierstündigen Zugfahrt, einigen Umstiegen und einem mühsamen Aufstieg zur Festungsanlage hatten wir es endlich geschafft. Noch kurz anmelden und dann fix einen guten Lagerplatz ergattern. Gesagt, getan: fünf Minuten später begannen wir die Kohtenplanen, sowie sonstiges Zeltmaterial aus unseren Rucksäcken zu zerren. Nachdem unsere drei mitgenommenen Kohten standen und auch die letzten Isomatten und Schlafsäcke ihren Weg ins Zelt fanden, sammelten wir uns kurz und unsere Fahrtenleitung – bestehend aus Hacki, Kelly und Tom, die das Ganze organisiert hatten – stellte uns den Programmplan und die Regeln auf der Burg vor. Danach konnten wir uns frei in der Burg bewegen und erkundeten die weitläufigen Katakomben und Kerker der Festung. Da wir relativ spät angekommen waren, gab es kein Abendessen mehr (wir hatten bereits vorher im Zug gegessen). Die meisten waren von der Zugfahrt kaputt und bei dem kalten Wind, der gegen Abend auf der Burg pfeift, war es im Schlafsack sowieso gemütlicher.
Nach einer für manche kurzen Nacht, standen wir um 8:00 Uhr morgens auf. Es musste früh gefrühstückt werden, denn die Fahrtenleitung musste sich bereits ab halb neun zum AG-Treff und zur Lagerbesprechung begeben. Danach wurde haben sich alle rund 170 Pfadfinder auf dem Burgplatz zur Lagerrunde getroffen. Es wurde ein Eingangslied gesungen und die AGs für den Vormittag wurden vorgestellt. Wir mit unseren beigefarbenen DPSG-Kluften fielen unter den sonst blau angezogenen BdPlern auf wie ein bunter Hund. Es wurden viele AGs angeboten, darunter einige mit dem Thema Märchen. Die mit Abstand beste AG wurde – welch ein Wunder – von unserem Stamm angeboten. Bei uns konnte man Dosenfeuer bauen, bestehend aus einer einfachen Dose, aufgewickeltem Karton und zum Schluss musste man noch etwas Geduld haben, da man das Wachs noch über den Karton hat tröpfeln lassen müssen. Die Dosenfeuerfertigung produzierte zwar viel Qualm, aber wir hatten auch viel Spaß beim Betreuen. Da der Vorrat an Dosen schnell zu Ende war, hatten wir nochmals die Möglichkeit, die Burg etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Vom Burgturm hatte man einen fabelhaften Blick über die schwarze Zeltstadt, die auf einem Hügel über Königstein in der Sonne schwitzte. Nach dem gemeinsamen Mittagessen gingen viele von unserem Stamm ins Freibad nahe der Burg. Da wir wohl die einzigen waren, die auf diese brillante Idee gekommen sind, herrschte im Freibad tote Hose und der Pool gehörte uns allein. Anschließend – frisch geduscht und gebadet – begaben wir uns wieder auf den Heimweg gen Burg, wo während unser Abwesenheit wohl ein Sturm gewütet haben muss, von dem wir im viel tiefer gelegenen Freibad natürlich nichts mitbekommen haben.
So näherten wir uns dem Höhepunkt des Abends: einem Theaterstück, an dem jeder teilgenommen hat. Nach unserem Abendessen, wurden auf dem Innenhof die Szenen des Stücks an die verschiedenen Stämme verteilt. Gemeinsam erarbeiteten wir eine Szene, von der wir nur die grobe Handlung kannten. Text und Regieanweisungen mussten wir uns selbst überlegen. So wurden die Rollen verteilt und ich versuchte mich als Regisseur. Das Ergebnis ließ sich zeigen. Wir konnten einige Lacher einbauen, die das Publikum aufheiterten. Doch auch die anderen Gruppen zeigten wahres schauspielerisches Können und brachten die Zuschauer immer wieder zum Schmunzeln. Die einzelnen Szenen spielten immer an verschiedenen Stationen auf der Burg, die das Publikum von der ersten bis zur letzten Szene besuchte. Das Ambiente passte perfekt. Die Burg war ein fabelhafter Platz und durch die vielen Verästelungen und Gewölbe konnte man für jede Szene einen passenden Ort finden. Nachdem das Stück sein Ende gefunden hatte, besuchten wir noch die Singejurte, die sehr aufwendig mit Teppichen und Kerzen geschmückt wurde. Dort hörten wir noch eine gute halbe Stunde bei flackerndem Kerzenlicht Gedichte und Märchen und sangen gemeinsam einige Lieder … und wieder wurde es eine kurze Nacht.
Am nächsten Morgen stand nicht mehr viel auf dem Programm. Um 9:00 Uhr fand noch das großes Bundesfrühstück im Innenhof der Burg statt, bei dem alle Pfadfinder zusammen ihre letzten Vorräte verspeisten. Noch ein letztes Abschlusslied und dann wurde abgebaut und verstaut.




